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BID2NFC - Einbau ins Ladegerät

Die eingeklebten BID2NFC ModuleDie BID2NFC Lösung hat sich nach vielen Ladevorgängen schon bestens in der Praxis bewährt. Nur waren die Platinen des Schreib- Lesebausteins relativ groß, was den Einbau in das Robbe Power Peak Twin EQ BID 1000W Ladegerät erschwerte. Aber hier gibt es nun eine Lösung.

Aufgrund eines Tips eines finnischen Hobbykollegen (Thanks Tero), der sich auch in ähnlicher Form mit dem Thema beschäftigt, konnte ich ein kleineres NFC-Modul besorgen, das offenbar auch bessere Eigenschaften bei der TAG-Erkennung hat aber dennoch auf dem gleichen Chipsatz basiert. Dieses Modul ist nur etwas größer als der Arduino Pro mini sodass man beide Platinen huckepack aufeinander stapeln kann.

Um meinen Bestandslader nicht in Gefahr zu bringen, die solche Umbauten nunmal mit sich bringt hab ich mir kurzerhand ein gebrauchtes Zeitgerät gekauft, welches dann fest bei uns am Platz in der Hütte stationiert wird.

Zuerst musste ich den Deckel des Laders entfernen und die Flachkabel der Tastatur-/ Displayeinheit vorsichtig aus den Sockeln der Basisplatine herausziehen. Auch der Stecker für die Display Hintergrundbeleuchtung wurde abgezogen. Nachdem auch noch der Displayträger entfernt wurde konnte der Aufkleber vorsichtig abgezogen und die Klebereste mit Aceton entfernt werden.
Nun war der erste Einsatz meiner Minifräse MF70 von Proxxon zum Ausfräsen der Ausschnitte gekommen. Die beiden Ausschnitte wurden so platziert dass eine Zuordnung zum Ladekanal halbwegs gegeben ist. Der Ausschnitt ist umlaufend etwa 1mm größer als die Platine. Nachdem die Ausschnitte entgratet wurden konnte der mit neuer Klebefolie versehene Aufkleber wieder an die ursprüngliche Stelle aufgebracht werden und die verschrumpften Module von hinten angeklebt werden. Damit ist der Sensor von außen unsichtbar.

Die Verbindung zum Ladegerät besteht aus 4 Leitungen, die über einen Pfostenstecker aus dem verschrumpften Modul herausgeführt sind. Zum einen die 5V Betriebsspannung (rot) und die Masse (schwarz), die am RAW-Pin bzw. GND-Pin angelötet werden sowie den beiden I2C Datenleitungen SCL (weiß -A5) und SCK (grün -A4) analog zu den Kabelfarben am BID-Kabel.

Die weiteren Schritte werden an der Hauptlatine am Ladegerät durchgeführt. Als erster Schritt wurden zwei Lüftungsschlitze oberhalb des Temperatursensors so aufgefeilt, dass ein Miniatur-Schiebeschalter (2-fach) darin Platz findet. Dieser dient dazu beide Datenleitungen des Arduino I2C-Bus ggf. vom Stecker der Hauptplatine zu trennen um noch klassischen, bedrahteten BID-Chip Betrieb zuzulassen.
Nun folgt der etwas kritische Teil, weil die beiden Datenleitungen des BID-Steckers auf der Hauptplatine angezapft werden müssen. Hier ist zwingend eine ruhige Hand, Geduld und ein SMD-Lötkolben nötig denn die Pads am Stecker sind wirklich sehr klein. Die so angelöteten Kabel werden auf den Schiebeschalter geleitet und die geschalteten Kabel führen dann vom Schiebeschalter auf die Pfostenbuchse. Danach werden noch die %V Betriebsspannung sowie Masse am jeweiligen Stecker des Temperatursensors innen angelötet. Von vorne gesehen ist 5V am linken Pin, Masse in der Mitte.

Damit ist der Einbau des BID2NFC-Moduls abgeschlossen und ein Funktionstest kann erfolgen, nachdem die Kabel der Tastatur-/ Displayeinheit wieder vorsichtig eingesteckt wurden. Wenn die beiden Datenleitungen am Schiebeschalter verbunden sind, ist das BID2NFC-Modul aktiv, wird die Verbindung in der anderen Schalterstellung getrennt, kann der gewohnte BID-Chip mittels des Steckers verwendet werden.

Will man dies nicht tun, so können die Buskabel auch permanent verbunden bleiben. Es gibt auch die Möglichkeit das BID2NFC Modul inaktiv zu schalten. Hierzu ist ein speziell programmierter Tag nötig der das Akkujahr "2100" einprogrammiert hat. Wird dieser Tag eingelesen, schaltet sich das Modul vom Bus und die normalen BID-Chips können verwendet werden. Jeder regüläre Tag aktiviert die Sache dann wieder.
Da der Lader aber für den Platz gedacht ist, wo solche Dinger wundersamerweise verschwinden können, hab ich die Schaltervariante verwendet.

Da mich auch die etwas lauten Lüfter gestört haben, wurden diese bei diesem Eingriff gleich mit ausgetauscht. Ich habe mich für Sunon Lüfter vom Typ HA40101V4-0000-999 entschieden, weil sehr leise und die Leistungsdaten dem Original entsprechen. Leider ist die Bohrung der Befestigung größer, sodass die Originalschrauben bei diesem Lüftertyp leider ins Leere greifen und auf M4x16 Schrauben und Muttern zurückgegriffen werden muss.

Nach erfolgreichem Test kann die Tastatur- /Displayeinheit wieder angeschraubt und danach der ganze Gehäusedeckel wieder verschraubt werden.

Ich bin gespannt wie sich die eingebaute BID2NFC-Lösung in der Praxis bewährt. Das lässt aber vermutlich wegen des derzeit schlechten Wetters und der tiefen Temperaturen noch eine Zeit lang auf sich warten.