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Neuer Maschinentisch aus Aluprofilen

Mein neuer MaschinentischMein alter Maschinentisch in der Werkstatt hat schon einige Jahre auf dem Buckel, stammt der Schreibtisch, der als Basis dient, noch aus den Achtzigern. Zudem ist er etwas zu klein und bietet daher nicht genügend Platz für meinen mittlerweile angewachsenen Maschinenpark. Auch die MPX-Platte zur Erweiterung reicht nicht mehr aus und schwingt am Rand recht unangenehm. Höchste Zeit also für soliden und dauerhaften Ersatz.

Bei der Planung stand die Machbarkeit im Vordergrund. Sicher hätte ich irgendwo Stahlrohre zusammenschweißen lassen könnnen aber dann wären Lackierarbeiten angefallen und der Transport eines solchen Gestells ist auch nicht gerade trivial.
Also fiel die Wahl beim Untergestell auf 40mm Aluprofil (I-Typ). Dieses bekommt man in vielen Webshops auf Maß zugesägt und das nötige Zubehör wird gleich dazu angeboten. Als Platte wurde eine 27mm Buche-Massivplatte auserkoren mit 60x240cm Rohmaß und einer abgerundeten Kante. Nachdem alle Materialien eingetroffen waren, konnte die Montage des Untergestells beginnen.

Begonnen habe ich an den Tischbeinen, denen ich verstellbare Füße spendiert habe. Zur Montage der Füße musste noch ein M8 Gewinde in das Kernloch geschnitten werden. Dazu hab ich das Profil mit einer Schraubzwinge und einem Brettchen als Schutz an der Werkbank fixiert und das Gewinde mit einem Akkuschrauber geschnitten. WD40 diente als Scheidöl, da mir die nicht zur Verfügung stand. Danch konnten die Füße montiert werden, die beiden Nasen dienen als Verdrehschutz.

Zur Verbindung der Profile untereinander verwende ich die speziellen Profilverbinder. Hier wird der Träger mit Schraube mittels Linksgewinde in einen der Profilflügel geschnitten (WD40 dient wieder als Schneidöl). Um einen guten Halt zu gewähren hab ich jeweils zwei Verbinder in die gegenüberliegenden Profilflügel eingeschraubt. Nach dem durchdrücken der Schraube wird die Nutmutter aufgedreht und das Profil kann in die Profilnut des zu befestigendes Stranges geführt werden. Mit einem 5mm Inbusschlüssel wird die Verbindung fixiert und die Sache hält bombenfest.
In der Art wurden zuerst die Tischbeine mit den kurzen Querstreben verbunden sodass 2 fertige Seitenteile entstehen.
An diese wurden wiederum die Längsstreben befestigt und das Untergestell so fertig montiert. Wer eine sehr stabile Ausführung bevorzugt kann bei den oberen Streben auch zu 80x40mm Profilen greifen. In meinem Fall als Maschinentisch ist diese massive Stabilität aber nicht erforderlich und das 80mm hohe Profil verringert nur unnötig die Höhe unter dem Tisch, was u.a. beim Kompressor kritisch werden kann.
Die Durchbiegung bei meinem Tisch beträgt weniger als 2mm bei 1,8m Länge. das reicht mir allemal.

Der Tisch ist so ausgelegt, dass die Tischplatte (Endmaß 210x60cm) hinten etwa 8cm übersteht, seitlich jeweils 10cm und vorne 5cm. Dadurch kann man problemlos Schraubstöcke, dritte Hände oder sonstiges Zubehör an der Tischplatte befestigen. Durch den 8cm Überstand können hinten sogar noch später Tischdurchführungen gebohrt werden.
Die Tischplatte selbst wird über Winkel am Profil befestigt. Die Spaxschraubenlöcher an der Tischplatte habe ich vorsichtshalber mit 3mm vorgebohrt.

Bei der Demontage des alten Schreibtisches zeigte sich, dass die Schubladen eine eigene Einheit bilden. Das qualifizierte sie zur Weiterverwendung am neuen Maschinentisch. Mittels M6-Nutensteinen und passenden M6 Senkkopfschrauben wurde der Schubladenkasten rechts oben an das Profil geschraubt sodass mir weiterhin Schubladen als Staufächer für Bohrer usw. zur Verfügung stehen und ich mir keine neue Lösung hierfür überlegen muss. Der Rest des alten Schreibtisches wird entsorgt.

An der unteren Längsstebe findet mein Absaugport Platz, an dem ich den Staubsauger anschließen kann. Somit verfügen meine Maschinen weiterhin über eine zweckmäßige Absaugung und der Staubsauger (da ist ein neuer auh im Zulauf) kann auch für andere Arbeiten schnell herangezogen werden.
Die obere Längsstrebe beherbergt die Steckdosenleiste, die auch an der Strebe unterhalb der Tischplatte festgeschraubt ist. Damit ist die Stromversorgung aller Maschinen unauffällig und zuverlässig gesichert.

Die abgerundete Kante vorne ist sehr praktisch und verleiht der Platte einen eleganten Look. Da im Bereich der Minifräse, der Uhrmacher-Drehbank und auch der Bohrmaschine gelegentlich mit Kühlschmiermittel gearbeitet wird, hab ich eine GfK-Platte zum Schutz der schönen Tischplatte unterlegt.
Der neue Maschinentisch macht nun echt was her, ist stabil und beherbergt nun alle nötigen Maschinen. Eine tolle Sache. Wenn auch preislich nicht gerade ein Schnäppchen (Kosten der Komponenten weit über 200,- Euro) ist es mir die Sache doch Wert. Das hält eine ganze Weile.