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Voltario T70 – besser is das

Mit dem Voltario T70 bietet die Fa. Hepf eine neue Akkuweiche, die mehr Funktionen mitbringt, als nur zwei Stromquellen an ein System entkoppelt anzuschließen.

Der Vorgänger "Voltario T60" bietet schon viel um ein Modell sicherer zu machen und dabei auch noch bedienerfreundlich zu sein.
Mit dem T70 geht Hepf aber noch einen Schritt weiter.

In einem Satz gesagt bietet der T70 eine Akkuweiche mit Telemetrie- Schalt- und Ladefunktuion für den Standby-Akku. Daher ist der T70 eine sog. asymmetrische Akkuweiche, weil er speziell bei der Verwendung eines Regler BEC Vorteile bringt.

Aber der Reihe nach. Der T70 ist primär eine Akkuweiche. Dank seiner durchdachten Features kann er verschiedene Konfigurationsszenarien abdecken. So kann man eine sog. Symmetrische Konfiguration mit zwei gleichwertigen Akkus nutzen, einen Hauptakku mit Notakku, Ein BEC mit Notakku oder gar 2 BEC als Doppel-Stromversorgung.

Man kann eine Umschaltspannung sowie Hysterese einstellen, damit die entsprechende Konfiguration ideal genutzt werden kann. So ist es beispielsweise möglich, bei einer Doppel-Akkuverorgung zuerst den Hauptakku zu entladen (bis zu der Umschaltschwelle) und dann erst die "Reserve". Sollte die Hauptversorgung "Bat1" ausfallen springt der zweite sofort ein.

Wird der T70 mit BEC und Notakku genutzt, kann man in der Konfiguration das Laden des Backup-Akkus einstellen (incl. Akkutyp) um diesen immer voll und somit betriebsbereit zu halten, was den Pflegeaufwand signifikant minimiert. Man muss sich ansich nur noch um den Antriebsakku kümmern.

Durch den Steuereingang lässt sich die Weiche komplett ein- bzw. ausschalten. Hierzu kann das beiligende Touch-Feld verwendet werden, wie auch die Jeti Magnet- oder RC-Schalter. Zusätzlich kann auch ein eigener Schalter mit LED-Anzeigemöglichkeit genuzt werden. Auch der Schaltertyp lässt sich in der Konfiguration einstellen.

Der T70 erfasst auch Telemetriedaten beider Versorgungskanäle. Das sind im Detail Spannung, Strom und entnommene Kapazität.

Die Rücksetzung der Kapazität kann automatisch erfolgen (Spannungserhöhung durch frisch geladenen Akku) bei jedem einschalten oder manuell. Die Daten stehen am roten Stecker des Ausgang zur Verfügung und sind für die gängigen Telemetriesysteme (HoTT, Jeti, Futaba SBus2, Multiplex MSB und andere) verfügbar.

Die Einstellung des T70 kann über verschiedene Wege erfolgen. Je nach verwendetem RC-System kann dies über die eingebauten Konfigurations-Interfaces (Jeti-Box, Hott-Menü) erfolgen oder man nutzt den MAV-Manager, der für die Konfiguration, Datenanzeige und Firmwareupdates genutzt werden kann. Zur Verbindung wird ein gewöhnlicher USB-UART-Adapter benötigt wie er auch bei vielen anderen Systemen zum Einsatz kommt.

Was kann der T70 mehr?

Der T70 ist keine Verbesserung des T60, er ist eine Erweiterung. Zu den bestehenden Funktionen wurde noch ein Telemetrie-Hub hinzugefügt. Damit ist es möglich, andere Telemetrie-Sensoren an den T70 anzuschließen, ohne dafür einen Steckplatz am Empfänger belegen zu müssen (bei Jeti). Wer das nicht benötigt, kann die beiden Steckplätze aber auch als Digitalausgang nutzen. Diese können zur Ansteuerung externer Komponenten (Licht etc.) oder auch zum Einschalten der IBEX-Regler genutzt werden. Diesen Digitalausgängen kann in der Konfiguration ein Steuerkanal zugeordnet werden, über die diese dann gesteuert werden können.

Das bleibt natürlich nicht ganz ohne Folgen. Wie unsereins nach dem Osterfest, hat auch der T70 ein klein wenig an Umfang zugelegt. So ist die Platine rund einen Millimeter länger und etwa 2 Millimeter breiter geworden, um die neue Funktionalität unterbringen zu können.

Anpassungsarbeiten

Der T70 bietet einen Eingang für die Hauptstromversorgung (Bat 1). Alle meine HV-BEC-Regler stellen aber zwei Stromversorgungsausgänge bereit um die Strombelastung auf zwei Leitungen zu verteilen. Auf der Platine sind noch Lötpads für einen weiteren Eingang verfügbar. Also habe ich kurzerhand den umgebenden Aufkleber vorsichtig entfernt, den Schrumpfschlauch an der Platinen-Stirnseite aufgeschnitten und entfernt um an die Lötpads heranzukommen.
Dort wurde dann ein passendes Kabel angelötet. der Signalpin wird durch den Regler durchgeschleift und an einen JR-Stecker geleitet. Dieser kann im Falle eines Telemetrie-Reglers an einen der beiden Portexpander angeschlossen werden. Regler ohne eingebaute Telemetrie bieten am Signalpin des zweiten Ausgangs oft ein Drehzahlsignal. In diesem Fall kann es an einen entsprechenden Sensor (UniSens-E, Linkvario Pro) angeschlossen werden.

Diese Arbeiten sind nur für Menschen gedacht, die es gelernt haben mit so einem Werkzeug umzugehen. Anfänger sollten von dieser Modifikation Abstand nehmen.

Fazit

Mit dem T70 hat Hepf wieder eine sehr kompakte und nützliche Akkuweiche auf dem Markt gebracht, die im Vergleich zum Vorgänger noch ein sehr nützliches Feature mitbringt. Dies freut vor allem Jeti-Piloten aber auch andere können von den Digitalausgängen profitieren.
Das einzige, was eingefleischte Regler-BEC Kritiker noch einwerfen könnten, wäre ein fehlender Überspannungsschutz, für den sehr seltenen Fall eines Spannungs-Durchschlages am Regler. Da wäre noch ein Feature für einen möglichen T80.

Für mich ist der T70 auf jeden Fall eine sehr gute Alternative zu den gängigen Akkuweichen und hat in einem Zweckmodell sogar schon eine Centralbox ersetzt.